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Mobilität

Öffentlicher Verkehr in Mödling

Mitte August ist es zu zahlreichen Änderungen im Bereich des öffentlichen Verkehrs in Mödling gekommen. Dabei kam es zu leichten Änderungen der Linien, zu deutlichen Ausweitungen im Angebot, besonders in den Abendstunden/am Wochenende, und durch eine Neuausschreibung zu einigen Veränderungen bei den Verkehrsunternehmen, die die jeweiligen Buslinien betreiben.

Also ein Grund zur Freude? Leider nur teilweise! Jener Betreiber, der in Mödling die Linien 207, 259, 269 und 270 betreibt, konnte zumindest bis Redaktionsschluss keinen reibungslosen Betrieb sicherstellen, da etliche Lenker*innen fehlen. Auf den vier genannten Linien sind daher zahlreiche Kurse ausgefallen, Lenker*innen wurden auf neue Streckenführungen nicht eingeschult und Fahrpläne an den Haltestellen nicht erneuert.

Das Problem ist auch bei den Gemeinden bekannt und wir versuchen im Rahmen unserer Möglichkeiten Verbesserungen zu fordern – diese Möglichkeiten sind allerdings eingeschränkt: Verantwortlich ist ausschließlich der VOR, der die Buslinien im Wettbewerb vergeben hat. Natürlich muss man hier jenem Bieter den Zuschlag erteilen, der das billigste Angebot abgegeben hat (in diesem Fall Zuklinbus) – allerdings hätte der VOR auch Möglichkeiten gehabt, das Verfahren so zu gestalten, dass auch Qualitätskriterien mehr berücksichtigt werden. (Und man hätte das meiner Meinung nach besonders nach den negativen Erfahrungen mit demselben Verkehrsunternehmen bei der Ausschreibung 2013 auch tun müssen)

Das ist nicht passiert, jetzt muss der VOR zumindest Pönalen nach dem Verkehrsdienstvertrag gegen das Verkehrsunternehmen verhängen. In einem meiner Gespräche mit dem VOR wurde mir auch zugesichert, dass man an verschiedenen Lösungsideen arbeitet – etwa daran, dass verschiedene Busunternehmen sich gegenseitig als Subunternehmer unterstützen.

Tipp des VOR für die Zwischenzeit:

In der VOR „AnachB“-App werden Verspätungen sowie notwenige Ausfälle in Echtzeit dargestellt.

Wenn die aktuelle Situation unter Kontrolle gebracht worden ist, wird es beim VOR eine Aufarbeitung geben müssen, um solch chaotischen Zustände bei zukünftigen Ausschreibungen zu verhindern. Andere Verkehrsverbünde setzen beispielsweise, wie oben angedeutet, mehr auf das Bestbieterprinzip, das neben dem Preis auch andere Kriterien wie die Verfügbarkeit von Lenkpersonal berücksichtigt.

Ärgerlich sind diese Probleme ja umso mehr, als wir als Stadt Mödling momentan an mehreren Fronten versuchen, den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen – etwa mit unserem Mikro-ÖV-Angebot, das von der Österreichischen Postbus AG als Postbus Shuttle unzureichend und nicht unserer Ausschreibung entsprechend betrieben wird. So sind die Wartezeiten in der Nacht viel zu lang, die Hotline ist unzureichend besetzt und Fahrten werden nicht verlässlich durchgeführt.

Ich bin im regelmäßigen Austausch mit Postbus und fordere eine vertragskonforme Leistungserbringung ein – gern können Sie mir Erfahrungsberichte an tim@poechhacker.me schicken, damit ich diese gesammelt weiterleiten kann.

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